Mit Sprichwörtern und Redensarten durch Clarholz

„Sprichwörtlich gut — die etwas andere Führung durch Clarholz“ heißt es am Sonntag, 2. Juni. Gaby Reese von der Interessengemeinschaft der Gästeführer Herzebrock-Clarholz führt rund eineinhalb Stunden lang anhand von Redensarten und Sprichwörtern durch den Ort.

„Dagegen ist kein Kraut gewachsen“ ist eine dieser Redewendungen. Kraut kommt redensartlich in zwei Varianten vor: als Kohlkraut und als Heilkraut. In der Redensart ist das Heilkraut gemeint. Im Heilkräutergarten wächst das Mädesüß, ein Rosengewächs. Man findet es auch auf nährstoffreichen Feucht- und Nasswiesen. In der Küche wird es genutzt, um Sodbrennen vorzubeugen. Jedoch wussten schon die Römer, dass kein Kraut gegen den Tod gewachsen ist. Die andere „unheilbare Krankheit“ ist die Liebe, wie sich auch in den Wendungen „krank vor Liebe sein“ oder „liebeskrank sein“ ausdrückt. Jedoch wird die Redensart heute eher gebraucht in der Bedeutung: Dagegen kann man nichts tun.

Bei dem Ausspruch „Halt mal die Klappe“ denkt man zunächst daran, dass jemand schweigen soll oder aufhören zu reden. Zu Klosterzeiten war gemeint, dass im Chorgestühl, wenn der Geistliche aus Respekt zum Beten aufstand und die „Klappe“ hochhob, auf der man saß, die besser festhielt, bis sie oben war, damit sie nicht scheppernd wieder nach vorn schlug.

Wer mehr dazu erfahren möchte, kann um 14 Uhr zum Treffpunkt an der „Dicken Linde“ am Marktplatz in Clarholz kommen. Die Führung kostet fünf Euro pro Person. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Mädesüß im Klostergarten ist ein Bespiel der Redensart „Dagegen ist kein Kraut gewachsen“ bei der Gästeführung in Clarholz am 2. Juni.