Bürgermeister und Gästeführer der Gemeinde Herzebrock-Clarholz erinnern an Jüdisches Leben

Die Gemeinde Herzebrock-Clarholz wird am Donnerstag 10. November um 17 Uhr öffentlich an die jüdische Tradition in Herzebrock und die Verfolgung und Ermordung der Herzebrocker Juden erinnern. Bürgermeister Marco Diethelm wird an der Stele am Fuhrmannsplatz, Ecke Uthofstraße/Gildestraße eine Gedenkansprache halten und einen Kranz niederlegen. Die Interessengemeinschaft der Gästeführer in Herzebrock-Clarholz beteiligt sich mit einer Aufarbeitung der Historie in Herzebrock-Clarholz. Alle Bürgerinnen und Bürger sind herzlich zur Teilnahme eingeladen.

In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurden die Häuser der Herzebrocker Juden überfallen, die Geschäfts- und Wohnungseinrichtungen demoliert und die Bewohner gequält und geschlagen. Die Männer wurden für mehrere Wochen in Konzentrationslagern gefangen gehalten. Schon vor 1938 waren jüdische Familien, die seit Jahrzehnten in Herzebrock gelebt hatten, ins Ausland geflohen. Andere folgten ihnen in den verbleibenden Monaten bis zum Beginn des Zweiten Weltkriegs. Wer nicht entkommen konnte, wurde in der Shoah umgebracht.

Führung zum jüdischen Leben in Herzebrock am 13. November

Außerdem wird es am darauffolgenden Sonntag, 13. November eine Führung der Interessengemeinschaft der Gästeführer Herzebrock-Clarholz zum jüdischen Leben in Herzebrock geben. Ab 14 Uhr stellt Gabriele Reese das Leben jüdischer Familien, ihre Berufe und die Stellung der Familien innerhalb der dörflichen Gesellschaft vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Entrechtung, Ausgrenzung und Vernichtung im Nationalsozialismus dar. Im Mittelpunkt des 90-minütigen Rundgangs steht die Frage nach dem Gelingen und Scheitern der Integration der jüdischen Minderheit.

Treffpunkt des Rundgangs mit der Kursnummer 22B1BH305 ist das Denkmal für die ermordeten und vertriebenen Herzebrocker Juden am Fuhrmannsplatz, Ecke Uthofstraße/Gildestraße. Von dort aus werden die Plätze besucht, an denen früher jüdische Familien gelebt haben. Die Führung kostet 5,50 Euro pro Person. Eine Teilnahme ist nur durch eine vorherige Anmeldung online bei der Volkshochschule Reckenberg-Ems, unter der Telefonnummer 05242 90 30 900 oder per Email an briefkasten@vhs-re.de möglich. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Weitere Informationen gibt es auch im Internet unter www.vhs-re.de und www.gästeführer-herzebrock-clarholz.de.

Die von Hans-Bernhard Vielstädte gestaltete Gedenkstele am Fuhrmannsplatz im Ortsteil Herzebrock erinnert an die jüdische Tradition in Herzebrock und die Verfolgung und Ermordung der Herzebrocker Juden. Bürgermeister Marco Diethelm wird dort am Donnerstag 10. November um 17 Uhr eine Gedenkansprache halten.